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Direct-to-Patient via DiGA und digitale Ökosysteme

PharmaGesundheit
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Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) etablieren ein neuartiges Direct-to-Patient-Geschäftsmodell: Patienten erhalten DiGA per Rezept direkt vom Hersteller, ohne klassische Apotheken. Der Markt explodiert: 860.000 Verordnungen 2024 (66% Zuwachs seit 2022), 56 DiGA im BfArM-Verzeichnis Ende 2024. Schwerpunkte: psychische Erkrankungen (fast 50% aller DiGA, ca. 260.000 Nutzungen), Stoffwechselerkrankungen (241.000), Bewegungsapparat (137.000).

Pharma-Konzerne reagieren: Sie entwickeln eigene DiGA oder kooperieren mit Startups. Das Modell verschiebt die Wertschöpfung: Vom "Blockbuster-Medikament" zu "Arzneimittel + digitale Services". Die Freiwillige Selbstkontrolle (FSA) hat im Dezember 2024 DiGA in ihre Kodizes aufgenommen (GAIA AG erstes DiGA-Mitglied ab 1.1.2025). Ab 1. Januar 2025 gelten neue Datensicherheitsanforderungen (BSI TR-03161), die E-Rezept-Anbindung wird ausgerollt.

Die ePA-Anbindung (ab 15.1.2025 Opt-Out mit über 70 Mio. Konten) schafft neue Datenmöglichkeiten: DiGA erhalten lesenden Zugriff für nahtlose Therapieintegration. DACH-spezifisch: Deutschland ist weltweiter Pionier mit gesetzlichem Framework. Ring 1, weil das Geschäftsmodell jetzt funktioniert und Patienten bereits heute profitieren.

Quellen: Pharma Deutschland DiGA-Datenreport (März 2025), FSA Kodizes (Dezember 2024), BfArM DiGA-Verzeichnis (2024/2025)