Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft durchläuft eine existenzielle Marktbereinigung. Das sechste Trendbarometer (SozialBank/SozialGestaltung, Mai 2025, 2.300 Einrichtungen) zeigt: 44% der Betreiber erwarten 2025 ein Jahresdefizit, gleichzeitig sind 27% optimistisch (Herbst 2024: nur 10%) – eine beispiellose Polarisierung. Prof. Dr. Harald Schmitz (SozialBank-Vorstand) betont: "Einige Organisationen haben wirksame Lösungen gefunden, andere kämpfen mit existenziellen Problemen."
Das Hauptproblem: 52% der Einrichtungen reduzierten zwischen März 2024 und März 2025 ihre Aufnahmekapazitäten aufgrund von Personalengpässen. Dies führt zu sinkenden Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Fix- und Lohnkosten – ein existenzbedrohender Teufelskreis. Obwohl 59% Vergütungssatzsteigerungen aushandelten, reichen diese nicht aus. Das Liquiditätsmanagement hat höchste Priorität.
Im Handwerk zeigt sich ähnliches: Gewinnergewerke sind Gesundheitshandwerk (Hörakustik 2,3 Mrd.€), Kfz-Gewerbe (+3%), Energiewende-Gewerke. Verlierergewerke: Ausbaugewerbe (-3,8%), Bauhauptgewerbe (-3,4%), Elektrohandwerk (-4,0%). Die Krise trifft besonders die "Mittelschicht" der Träger. Ring 1, weil akut Träger insolvent werden und strukturelle Marktveränderungen stattfinden.
Quellen: SozialBank/SozialGestaltung Trendbarometer (Mai 2025), ToolTime Handwerkstrends Deutschland (2025)
