Trend RadarTrend Radar

Lehrermangel mit regionalen Disparitäten

Bildung
Act

Der Lehrermangel bleibt im Schuljahr 2025/26 massiv. Die KMK-Prognose (11. Februar 2025) zeigt: Bis 2035 fehlen ca. 49.000 ausgebildete Lehrkräfte. Besonders akut bis 2026: nur 22.500 Neuabsolvierende bei Bedarf von 30.700 Stellen. Regional gravierend unterschiedlich: Baden-Württemberg hatte 1.159 unbesetzte Stellen vor Schuljahresbeginn 2025/26 (Vorjahr: 250). In Berlin sind über 50% neu eingestellter Lehrkräfte ohne abgeschlossene Ausbildung.

Die Teilzeitquote erreichte 2023/24 einen neuen Höchststand: 43,1% (Vorjahr: 42,3%), bei Lehrerinnen sogar 50,7%. Quer- und Seiteneinsteiger machten 2023/24 bereits 10,5% aller Lehrkräfte aus (77.600 von 739.500). Das Bundesverwaltungsgericht erklärte am 4. September 2025 die "Vorgriffsstunde" in Sachsen-Anhalt für rechtswidrig – ein weiterer Rückschlag für Notmaßnahmen.

Die Folgen sind dramatisch: kürzere Unterrichtszeiten, größere Klassen, geringere Qualität. Ohne sofortige Maßnahmen – attraktivere Vergütung, Flexibilität, massive Ausweitung der Ausbildungskapazitäten, internationale Rekrutierung – kollabiert das System. Ring 1, weil Schulen jetzt Stellen nicht besetzen können.

Quellen: Deutsches Schulportal (September/Oktober 2025), KMK Lehrerbedarfsprognose (Februar 2025), Statistisches Bundesamt (Juni/August 2025)